22. November 2021
Impfangebot im Landkreis soll ausgebaut werden
Beteiligte des Gesundheitssektors haben Situation erörtert / Gemeinsames Ziel: Möglichst rasch die Zahlen steigern
Das Impfangebot gegen das Coronavirus im Landkreis Gießen soll in Zusammenarbeit aller Beteiligter im Gesundheitssektor weiter ausgebaut werden. Dies ist Ergebnis einer gemeinsamen Videokonferenz zwischen Gesundheitsamt, Ärzteschaft, Kassenärztlicher Vereinigung und Universitätsklinikum Gießen-Marburg, zu der Landrätin Anita Schneider eingeladen hatte. Der Landkreis wird gemeinsam mit seinen Partnern DRK und Johanniter-Unfallhilfe des Impfangebot des öffentlichen Gesundheitsdienstes ausbauen, parallel streben auch Arztpraxen und Facharztpraxen mehr Impfungen an.
„Der Ausbau der Impfkapazitäten ist vor allem notwendig, damit möglichst rasch viele Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten können. Zugleich ermöglichen wir weiter Erst- und Zweitimpfungen“, erklärt Landrätin Schneider. Nach dem Abbau der Impfzentren in Hessen auf Weisung des Landes durften die Gesundheitsämter nur noch ergänzende Impfangebote zu dem Angebot der Arztpraxen machen. Mittlerweile ist vor allem die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen so hoch, dass immer mehr Menschen auf die Angebote des Landkreises – die Impfambulanz, den Impfbus und die mobilen Impfteams – ausweichen. Zudem hat die Ständige Impfkommission vergangene Woche eine Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab 18 Jahren empfohlen, unabhängig von Alter oder Vorerkrankung. „Diese Kraftanstrengung können regional nur alle Beteiligten gemeinsam leisten“, sagt Landrätin Schneider.
Ziel sind Zahlen in Größenordnung des Impfzentrums
Der Landkreis Gießen impft mithilfe seiner Partner DRK und Johanniter bereits jetzt täglich bis zu 600 Menschen in der Impfambulanz, im Impfbus und durch die weiteren mobilen Angebote. Diese Zahl soll spätestens ab dem 5. Dezember verdoppelt werden. „Damit streben wir eine Größenordnung an, die der des Impfzentrums in Heuchelheim gleicht“, sagt Landrätin Schneider.
Es ist vorgesehen, die Öffnungszeiten der Impfambulanz in Gießen Weg auszuweiten. Zusätzliche niedergelassene Angebote werden geprüft. Zudem sind weitere Vor-Ort-Angebote in den Kommunen in Vorbereitung: Der Impfbus soll vor allem kleinere Ortsteile in den Randgebieten der Gemeinden anfahren, damit in erster Linie ältere Menschen dort ein leicht erreichbares Impfangebot erhalten. In den Kerngemeinden oder größeren Orten sind Impfangebote an zentral gelegenen Stellen wie Bürgerhäusern oder den Foyers von Sporthallen geplant. Bereits jetzt sind Zeiten der mobilen Impfaktionen wie auf dem Kirchplatz in Gießen ausgeweitet worden – am vergangenen Samstag waren dort zum Beispiel zwölf Stunden lang Impfungen möglich. Auch eine zeitliche Ausweitungen des Impfangebots in der Sparkasse in Gießen ist in Vorbereitung.
Über die konkreten Starttermine der Angebote und neuen Routen des Impfbusses wird gesondert informiert, sobald die Details feststehen.
Praxen streben ebenfalls eine Ausweitung der Kapazitäten an
Auch Vertreter:innen der niedergelassenen Ärzteschaft im Landkreis berichten von einer erheblichen Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen. Allerdings sei zudem der übliche Praxisbetrieb zu leisten. Dennoch versuchen nun viele Praxen, mit zusätzlichen Impfsprechstunden die Zahlen zu steigern. Ein niedergelassener Mediziner aus einer Kreisgemeinde berichtete von bereits jetzt bis zu 200 Impfungen am Tag. Auch Vertretungen der Facharztpraxen kündigten Unterstützung an. Betriebsmediziner:innen werden im Januar verstärkt in die neue Phase der COVID-Schutzimpfungen einsteigen.
Hausarztpraxen bleiben Anlaufstelle für einen Impftermin. Ergänzend steht für eine Information und zur Vermittlung von Impfterminen in weiteren Praxen die zentrale Nummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung zur Verfügung.